Im Jahr 2016 hat der Brauereigasthof Schöre in Tettnang-Dietmannsweiler begonnen, seinen landwirtschaftlichen Bereich an einen 400 Meter entfernten Standort zu verlagern. Damals wurde ein komfortabler Rinder- und Schweinestall für die gesamte Viehzucht gebaut. Seit kurzem ist das neu geschaffene Areal um eine stattliche Hopfenhalle angewachsen. Grund zur Freude – sowohl für den Bauherrn als auch für die STERK gruppe.
„Manchmal muss man einfach beginnen und so lange weitermachen, bis man fertig ist“. Diese Worte aus dem Mund des 38jährigen Braumeisters und Landwirts Robert Bentele klingen wie ein Erfolgsrezept. Vor allem dann, wenn er vor der neu erbauten Hopfenhalle steht und diese mit einer Firsthöhe von 11,40 Metern ansehnlich in Richtung Himmel ragt.
Im Juni 2024 hat der rührige Familienvater den Startschuss für das Gießen der Bodenplatte gegeben, Ende November war das Dach fertig eingedeckt. Dass das Bauwerk in dieser kurzen Zeit reibungslos erstellt wurde und alle Gewerke Hand in Hand zusammengearbeitet haben, freut Robert Bentele besonders. „Solch ein perfekter Ablauf setzt eine perfekte Bauplanung voraus, das ist das A und O.“ Das STERK abbundzentrum hat die Halle geplant, konstruiert, gefertigt und das erforderliche Holz und den Stahlbau geliefert, die STERK baudesign hat die Holzhalle montiert und das Blechdach eingedeckt.
„Der Hopfen hat in unserem gesamten Betrieb einen absoluten Schwerpunkt“, sagt Bentele, dessen Familie seit dem Jahr 1906 die Gastwirtschaft Schöre in Dietmannsweiler betreibt. Vor knapp 25 Jahren kam die hofeigene Brauerei dazu. Die Landwirtschaft, der sogenannte Schörehof, war von Beginn an dabei, der Hopfenanbau etwas später. „Mit dem Hopfen erzeugen wir im landwirtschaftlichen Bereich unseren Hauptumsatz, außerdem ist er meine absolute Leidenschaft und auf unserem Betrieb nicht mehr wegzudenken.“
Die Idee zum Standortwechsel der Hopfenhalle stand schon lange im Raum. „Unsere ganze bisherige Erntetechnik ist in die Jahre gekommen. Uns fehlen Leistung und Durchsatz. Das Ziel des Hallenneubaus ist, unseren Hopfenbestand in drei Wochen zu ernten, statt wie bisher in fünf.“ Rückblickend war das Herausforderndste für ihn der Beginn des Baus. „Wenn du mal losgelegt hast, ist es nicht mehr schlimm“, sagt er und lacht. „Wir haben den Zeitpunkt für den Neubau der Hopfenhalle nie genau festgelegt – dieses Jahr war dann einfach die richtige Zeit.“
Und so soll im Jahr 2026 der erste Tettnanger Hopfen in der neuen Hopfenhalle mit rund 930 Quadratmetern Grundfläche geerntet werden. Unter deren Dach findet sich alles, was für eine moderne und vollständige Produktion nötig ist: Von der Pflückmaschine zur Hopfentrocknung und Konditionierung bis hin zur Verpackung in Ballen. Besonders energieeinsparend wirkt sich die integrierte Wärmerückgewinnung der Hopfentrocknung aus. Über einen unterm Dach liegenden Holzkanal wird warme und feuchte Luft abgezogen, die über einen Luftwärmetauscher wieder als warme Frischluft in den Hopfenturm zur Trocknung eingeblasen wird.
Dass die Halle freitragend ist und kein einziger Pfosten im Raum steht, begeistert den Bauherrn. Doch nicht nur das: „Mir gefällt an der Halle super, dass der Hopfenturm zur Trocknung unterm Hallendach und in die Halle hineingebaut ist und oben eine gerade Dachfläche hat. Der Luftkanal zur Wärmerückgewinnung verläuft unterhalb des Blechdachs schön von oben nach unten zum Wärmetauscher. Das ist ein perfekt eingeteiltes System.“
Bis der erste Hopfenranken durch die Pflückmaschine läuft, gibt es jedoch noch einiges zu tun. Im Winter 2024/2025 soll die gesamte Trocknungstechnik eingebaut werden, im Winter 2025/2026 wird die neue Hopfenpflückmaschine geliefert und montiert. Dazwischen – wie könnte es auch anders sein – ruft die Arbeit im Hopfenanbau, auf dem Grünland und in der Gastwirtschaft.
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